Abraham Josef Singer[1]

männlich 1881 - Datum unbekannt


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  • Name Abraham Josef Singer 
    Geboren 12 Okt 1881  Sanka, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Geschlecht männlich 
    Occupation/Beruf Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Produktenhändler, Metallhandel 
    Residence 1936  Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Persecution/ Verfolgung 28 Okt 1938  Zbaszyn (Bentschen), Polen) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Deportation im Rahmen der "Polenaktion" 
    Residence von Nov 1938  Chrzanów, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    _UID C6898FDED1F848C68E32079F0E7E93708814 
    Lebenslauf Abraham Josef Singer wurde am 12.10.1881 in Sanka (Bezirk Chrzanow/Westgalizien) als Sohn von Moses Hirsch Singer und seiner Frau Hanna, geb. Singer, geboren. In Chrzanów heiratete er im März 1904 Chaja Temera Schott (gen. Anna, geb. 4.12.1880 in Chrzanów), Tochter von Moses und Sarah Schott, geb. Schnitzer. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Chaja (Hanna), verh. Krajsmann, geb. 1904 in Chrzanow; Samuel (Geburtsdatum unbekannt); Emanuel, geb. 1909 in Chrzanow; Bertha, verh. Tworoger, geb. 1911 in Bremen; Jizrak (Isaak), geb. 1912 in Bremen; Fanny, verh. List, geb. 1914 in Bremen; Sophie, verh. Kirk, geb. 1917 in Bremen; Hermann, geb. 1920 in Bremen.
    Ab 1910 war Abraham Singer in Bremen gemeldet. Im Ersten Weltkrieg war er Unteroffizier im österreichischen Heer (1914-1918). Er war Produktenhändler und erhielt 1924 die Erlaubnis zum Metallhandel. Nach Erinnerung seines Sohnes Isaak war er wegen „seiner Ehrlichkeit überall beliebt“.
    Abraham und Anna Singer sowie ihr jüngster Sohn Hermann wurden am 27./28.10.1938 verhaftet und in einer Gruppe von über 80 Deportierten in Fraustadt/Oberschlesien über die Grenze nach Polen abgeschoben ("Polenaktion"). Mit Hilfe ihres Sohnes Samuel, der in Krakau lebte, fanden sie zunächst Unterkunft bei ihm und zogen dann weiter nach Chrzanów, der Geburtsstadt von Anna Singer.
    Nach der Ausweisung wurde sein Metalllager beschlagnahmt. Die SA verkaufte 12,5 t Zink und 3,8 t Blei an einen Händler und erhielt dafür 1.500 RM. Das Geld wurde an die SA-Standarte 14 in Verden gesandt, die es an die Gestapo Wesermünde weitergegeben haben soll. Die Gestapo wollte das Altmetall erneut bei dem Händler beschlagnahmen. Der hatte es aber schon zum Einschmelzen nach Hamburg gegeben. Die dafür erhaltenen 1.800 RM wurden daraufhin eingezogen.
    Die Wohnung der Singers wurde am 1.11.38 von der Kripo versiegelt. Abraham Singer hatte seine Tochter Hanna beauftragt, die Bremer Wohnung und das Warenlager aufzulösen. Den Erlös verwandte sie, um Wäsche und Kleidung dafür zu kaufen und sie ihren Eltern in Polen zukommen zu lassen. Für die Wohnungseinrichtung fanden sich keine Abnehmer.
    Bis 1939 hatte der Sohn Isaak noch Kontakt zu seinen Eltern, die weiterhin in Chrzanow lebten. Deren weiteres Schicksal ist unbekannt.
    Die Tochter Chaja Singer lebte in Hannover und war mit Samuel Krajsmann verheiratet. Sie emigrierten 1939 mit der Gneisenau über Bremen nach Shanghai. Später lebte sie in San Francisco, USA.
    Der Sohn Emanuel Singer emigrierte 1933 nach Frankreich und lebte später in Spanien.
    Die Tochter Bertha war durch ihre Heirat mit Ludwig Herbert Tworoger 1936 nach Aschersleben gezogen. Die Familie, mit zwei Kindern, wurde im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben, konnte aber nach Aschersleben zurückkehren. Am 13.4.1942 wurden alle über Magdeburg in das Warschauer Ghetto deportiert. Dort verliert sich ihre Lebensspur.
    Dem Sohn Jizrak (Isaak) Singer gelang es, mit seiner Ehefrau 1936 nach Palästina auszuwandern.
    Die Tochter Fanny Singer zog 1937 nach Berlin und heiratete dort Joseph List. Sie hatten ein Kind. Sie ist auf der Liste der Deportierten aus Berlin verzeichnet. Ihr Bruder Hermann hat sie in Yad Vashem als 1943 im Warschauer Ghetto verstorben gemeldet.
    Die Tochter Sophie Singer wurde 1938 nach Polen ausgewiesen. Von dort gelang ihr die Flucht nach England. Ihren Sohn musste sie in Berlin zurücklassen. Am 29.11.1942, im Alter von sieben Jahren, wurde er mit dem 23. Berliner Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
    Dem Sohn Hermann Singer, 1938 nach Polen ausgewiesen, gelang von dort die Flucht nach Schweden.
    Das Schicksal des Sohnes Samuel Singer ist unbekannt. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder und lebte in Krakau.

    Verfasser:
    Peter Christoffersen (2021)
    Quelle:
    http://www.stolpersteine-bremen.de/detail.php?id=451 (27.7.2023) 
    Gestorben Datum unbekannt 
    Notizen 
    Personen-Kennung I54521 
    Zuletzt bearbeitet am 30 Jan 2024 

    Familie Chaja Temera (Anna) Schott,   geb. 4 Dez 1880, Chrzanów, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort,   gest. Datum unbekannt 
    Verheiratet um 1910  [2
    Kinder 
     1. Chaja (Hanna) Singer,   geb. 1904, Chrzanów, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     2. Samuel Singer,   geb. Chrzanów, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     3. Emanuel Singer,   geb. 1909, Chrzanów, Kleinpolen, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    +4. Bertha Singer,   geb. 1911, Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort,   gest. Datum unbekannt, Holocaust Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     5. Isaak Singer,   geb. 1912, Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     6. Lebend
    +7. Sophie Singer,   geb. 1917, Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     8. Hermann Singer,   geb. 1920, Bremen, Bremen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jul 2023 
    Familien-Kennung F39469  Familienblatt

  • Ereignis-Karte
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  • Quellen 
    1. [S6429] JG Judenkartei - Gailingen.

    2. [S6430] JHK Estimate.



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