Name |
Max (Maximilian) Strauss |
Geboren |
11 Mai 1874 |
Merchingen, Ravenstein, Baden-Württemberg, Deutschland |
Geschlecht |
männlich |
Occupation/Beruf |
von um 1925 bis 1935 |
Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland |
Kaufmann (Gesellschafter der Zigarrenfabrik Gustav Adler) |
Occupation/Beruf |
von um 1935 |
Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland |
Pächter des "Adlerkeller" |
Residence |
bis 1938 |
Gymnasiumstraße 32, Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland |
Residence |
1938 |
Wilhelmstraße 26, Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland |
"Judenhaus" (Zwangsunterkunft) |
Residence |
um 1939 |
Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland |
Persecution/ Verfolgung |
23 Mrz 1942 |
Haigerloch, Baden-Württemberg, Deutschland |
Zwangsumsiedlung |
Residence |
bis 23 Mrz 1942 |
Badstraße 10, Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland |
"Judenhaus" (Zwangsunterkunft) |
Persecution/ Verfolgung |
23 Aug 1942 |
KZ Theresienstadt (Terezin), Tschechien |
Deportation mit Transport XIII/1, Nr. 541 von Stuttgart |
Gestorben |
17 Jun 1944 |
KZ Theresienstadt (Terezin), Tschechien |
Ursache: ermordet, Holocaust |
Notizen |
- Quellen:
Brief von Erwin Taenzer an Kurt Greussing vom 7.8.1990, Bestand Erwin Taenzer, JMH;
http://www.stolpersteine-heilbronn.de/stolpersteine2013_informationen.pdf (30.4.2014)
- Quellen:
http://www.judeninbuchau.de/Ausstellung_Theresienstadt_Heft.pdf (31.12.2018):
Bericht von Oskar Moos über seine Zeit in Theresienstadt, wo er Helene und Hans Elkan aus Hohenems und Max Adler aus Heilbronn traf.
"Wir waren bereits 14 Tage in Theresienstadt, da trafen wir zufällig auf der Strasse einen befreundeten Landsmann aus Heilbronn, Herrn Max Strauss (früher Teilhaber der Zigarrenfabrik Gustav Adler, dann Adlerkeller). Dieser erzählte uns, dass in seiner Kammer Verwandte von uns seien: Franz und Albert Moos. Wir gingen sofort hinaus in die Dresdner Kaserne, trafen dort in der Tat unsere lieben Vettern Franz und Albert. Die Freude des Wiedersehens war gegenseitig groß. Die beiden waren stark abgemagert und klagten, dass sie kaum mehr gehen können. Sie zeigten mir ihre Knöchel, und musste ich leider feststellen, dass Herzwassersucht vorlag, das Endschicksal vieler Fettleibiger. Durch Franz, Albert und Henry erfuhren wir, dass Tante Jenny auch in Theresienstadt sei, ferner in der Vorkammer Dr. Hans Elkan, der wie immer äußerst liebenswürdig und zuvorkommend war und uns zu seine Mutter (Pflegemutter) Helene führte, die in derselben Kaserne in einem Krankensaal lag. Wir freuten uns außerordentlich mitsammen, sprachen viel von vergangenen Zeiten. Dann gingen wir schnurstracks zu Tante Jenny, die gegenüber der ,Dresdner‘ in einem Altersheim lag. Die freudige Überraschung der lieben Tante war unbeschreiblich, aber wir erschraken, als wir sie sahen; durch die Basodow’sche Krankheit entsetzlich abgemagert, ein Schatten ihrer selbst, keine Spur mehr ihrer früheren schönen Züge. Auch Juli Loose-Kronenberger stellte ich bald bei uns ein, die damals recht gut aussah und wochenlang unser Nachmittagskaffeegast war; sie war wie ihre Großmutter Güdel die wandelnde Chronik, mit Vorliebe ließ sie die ganze Buchauer Wuhrstrasse Revue passieren, dabei im Gesicht und der Ausdrucksweise eine echte Mändle: ,Ich, der Max Mändle‘. Franz, Albert und Tante Jenny wurden von uns und Hans täglich besucht. Dann und wann natürlich auch Hele- ne Elkan; Theo Elkan starb ungefähr 1 Jahr vor unsere Ankunft, dgl. Schwägerin Julie 31.5.1943 und unsere Freundin E...Gumbel und Tante Hedwig Neuburger, während Frau Lina Nahm und Tante Berta Neuburger auf Transport kamen. Ende Februar kam Albert in die Krankenstube, leider viel zu spät, wiewohl ich es ihm Wochen zuvor angeraten habe. Als ich ihn am 6. März 1944 besuchte, lag er in den letzten Zügen, ich konnte ihn noch gerade die Augen zudrücken. Ich ließ sofort Henny herbeirufen, welche tief unglücklich war. Dann verständigte ich Franz. Franz erschrak, als er die Kunde vernahm, nach kurzem Schweigen sagte er gefasst: ,Ich habe es kommen sehen, wenn bei mir einmal der Exitus (Tod) eintritt, behaltet mich in gutem Andenken und grüsst mir meine Kinder‘. Das war der zweite Todesfall der Fami- lienangehörigen. Am 27. Februar entschlief sanft Cousine Helene Elkan. Die Tragik setzte sich rasch fort Julie Loose entschlief am 23. März nach kurzem Krankenlager. Nun verschlechterte sich der Zustand von Franz rapid. Er konnte nicht mehr aufstehen, bekam ausgedehnten Decubitus. (Aufgelegensein) Ich besuchte ihn, der jetzt auch in der Krankenstube lag, fast täglich. In den letzten 4 Wochen seines Lebens, war mir dies leider nicht möglich, da ich selbst unpässlich war, doch kamen meine liebe Frau und Hans fast täglich an sein Krankenbett. Als ich hörte, dass es mit Franz bald zu Ende gehen würde, schleppte ich mich hinaus in die Dresdner Kaserne, als ich an sein Krankenbett treten wollte fand ich es leer und man sagt mir, dass er etwa vor drei Stunden sein Leben ausgehaucht und bereits in die Leichenhalle gebracht worden sei. Das war am 22. April 1944. Dr. Hans Elkan starb am 22. Juli. Alle lieben Verwandten haben wir mit Hans die letzt Ehre erwiesen und bewahren ihnen ein treues Gedenken. Friede ihrer Asche."
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Personen-Kennung |
I21946 |
Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Jan 2021 |
Vater |
Emmanuel (Immanuel) Strauss, geb. 1838, Merchingen, Ravenstein, Baden-Württemberg, Deutschland , gest. 19 Mrz 1910, Osterburken, Baden-Württemberg, Deutschland (Alter 72 Jahre) |
Mutter |
Sara Sofia Stiefel, geb. 1830, Hochheim am Main, Hessen, Deutschland , gest. 19 Feb 1910, Osterburken, Baden-Württemberg, Deutschland (Alter 80 Jahre) |
Verheiratet |
1864 |
Merchingen, Ravenstein, Baden-Württemberg, Deutschland |
Familien-Kennung |
F30109 |
Familienblatt |