Isidor LOEWE[1]
1892 - nach 1942 (> 50 Jahre)-
Name Isidor LOEWE Residence von 1892 bis 1938 Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland Geboren 18 Jul 1892 Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland [1] Geschlecht männlich Occupation/Beruf Rechtsanwalt (Lawyer) [1] Persecution/ Verfolgung von 11 Nov 1938 bis 2 Dez 1938 KZ Dachau, Bayern, Deutschland Inhaftierung nach der "Kristallnacht" Residence 1939 Röderstraße 2, Freiburg, Baden-Württemberg, Deutschland Persecution/ Verfolgung 22 Okt 1940 Camp de Gurs, Gurs, Aquitanien, Frankreich Deportation Persecution/ Verfolgung von 22 Okt 1942 TO15 Mrz 1941 Camp de Gurs, Gurs, Aquitanien, Frankreich KZ-Haft Persecution/ Verfolgung 15 Mrz 1941 Camp Les Milles, Aix-en-Provence, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich Deportation von Gurs Persecution/ Verfolgung von 17 Mrz 1941 bis Aug 1942 Camp Les Milles, Aix-en-Provence, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich KZ-Haft Persecution/ Verfolgung um 11 Aug 1942 Sammellager, Drancy, Ile-de-France, Frankreich Transport ins Übergangslager Drancy Persecution/ Verfolgung 17 Aug 1942 KZ (Vernichtungslager) Auschwitz-Birkenau, Oswiecim, Polen Deportation von Drancy mit Transport Nr. 20 _UID F4D8640B7FEB40379B8E89644495B8854813 Lebenslauf Isidor Loewe wurde am 18. Juli 1892 (auch 18. Februar möglich) in Karlsruhe als Sohn von Jakob Loewy und Emma (geb. Wolf) geboren. Wie aus dem „Gedenkbuch der Karlsruher Juden“ (Recherche Simon Ovadia 2007) zu erfahren ist, besuchte Isidor Loewe das Realgymnasium Karlsruhe bis zum Abitur. Danach studierte er Jura und konnte sich als Rechtsanwalt bis 1933 niederlassen. Danach durfte er nur noch als sog.„Rechtskonsulent“ arbeiten, das bedeutete, dass er ausschließlich Menschen mit jüdischer Religion vertreten durfte. Dass er im ersten Weltkrieg als Freiwilliger gedient hatte und ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen worden war spielte für die Nazis hierbei keine Rolle. Seine Einkünfte wurden natürlich ab 1933 immer weniger und im Jahr 1937 verdiente er lediglich 2000,- Reichsmark im Jahr.
Am 20. Oktober 1938 heiratete Isidor Loewe die Straßburgerin Lisbeth Lea Rothschild. Sie arbeitete als Sekretärin und Buchhalterin u.a. beim Oberrat der Israeliten. Das Paar zog nach Karlsruhe.
Nach der "Kristallnacht" wurde Isidor Loewe verhaftet und am 11. November 1938 in das KZ Dachau deportiert. Hier musste er mit der Gefangenen Nummer 21 654 bis zum 2.Dezember bleiben.
Isidor Loewe erhielt danach nur die Erlaubnis in Freiburg und nicht länger in Karlsruhe als Rechtskonsulent zu arbeiten, zog er in Freiburg, ohne seine Frau, in die Röderstraße. Ab 1938 (oder Juli 1939) war er in der Röderstraße 4 gemeldet, die heutige Hausnummer ist allerdings Röderstraße 2. An den Wochenenden kehrte er nach Karlsruhe zurück.
Wohl schon lange vor der ersten Verhaftung von Isidor Loewe hatte sich das Ehepaar intensiv um Auswanderung nach Nordamerika bemüht und hoffte -aufgrund ihrer unterschiedlichen Visa-Wartenummern- auf eine Flucht aus Nazi-Deutschland. Lisbeth Lea Loewe,seiner Frau, war es endlich gelungen am 22. Juni 1939 von Bremen aus mit dem Schiff „Columbus“ nach New York zu flüchten. Das Ehepaar Loewe hatte beschlossen in jedem Fall alle Möglichkeiten, auch die einer getrennten Flucht, wahrzunehmen.
Am 22. Oktober 1940 jedoch wurde Isidor Loewe zusammen mit 6.500 anderen Menschen mit jüdischer Religion aus Baden und der Saar-Pfalz erneut verhaftet und in das Camp Gurs, in Vichy-Frankreich, verschleppt. Dort musste er bis zum 15. März 1941 unter den schrecklichen Bedingungen eines Konzentrationslagers leben. Von Gurs wurde er vom 17. März 1941 bis 1.August 1942 in dem Camp Les Milles inhaftiert und hoffte immer noch auf Ausreisemöglichkeiten in die USA. Seine Frau und andere Verwandte taten alles um ihn aus den Lagern herauszuholen. Alle Bemühungen sind aber ohne Erfolg geblieben.
Am 11. oder 13. August 1942 wurde Isidor Loewe schließlich über das KZ Drancy mit dem Konvoi Nr. 20 vom 17. August 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. In diesem Zug befanden sich auch mehr als 500 Kinder, die ausnahmslos sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Aus diesem Zug mit fast 1.000 Menschen haben nur drei Personen das Kriegsende erlebt. Isidor Loewe ist in Auschwitz im Alter von 50 Jahren in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet worden.
Quelle: https://www.stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/isidor-loewe/ (31.7.2023)Gestorben nach 17 Aug 1942 KZ (Vernichtungslager) Auschwitz-Birkenau, Oswiecim, Polen [1, 2] Ursache: ermordet, Holocaust Notizen - Quellen:
https://www.stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/isidor-loewe/ (31.7.2023)
Personen-Kennung I54474 Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023
Vater Jakob LOEWE, geb. 1862, gest. 15 Dez 1956, United States (USA) (Alter 94 Jahre) Mutter Emma WOLFF, geb. 3 Nov 1866, Altdorf, Ettenheim, Baden-Württemberg, Deutschland , gest. 2 Dez 1940, Camp de Gurs, Gurs, Aquitanien, Frankreich (Alter 74 Jahre) Verheiratet um 1890 [3] Familien-Kennung F39456 Familienblatt
Familie Lisbeth Lea ROTHSCHILD, geb. 15 Sep 1907, Strasbourg (Straßburg), Alsace (Elsass), Frankreich , gest. Sep 1986, New York City, New York, United States (USA) (Alter 79 Jahre) Verheiratet 20 Okt 1938 Strasbourg (Straßburg), Alsace (Elsass), Frankreich [1] Familien-Kennung F39452 Familienblatt
- Quellen:
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Quellen
Brought to you by the genealogy team at the Jewish Museum Hohenems http://www.hohenemsgenealogy.at