Name |
Walter Gottschalk |
Geboren |
29 Jan 1891 |
Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Geschlecht |
männlich |
Education |
Würzburg, Bayern, Deutschland |
Studium der Orientalistik, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte |
Education |
1914 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Promotion |
Education |
bis 1914 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Studium der Orientalistik, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte |
Event |
von 1916 bis 1918 |
Als Soldat im 1. Weltkrieg in der Türkei, Syrien und Palästina |
Occupation/Beruf |
bis 1935 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Bibliothekar in der Staatsbibliothek |
Persecution/Verfolgung |
1935 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Entlassung aus dem Staatsdienst |
Residence |
bis Jan 1939 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Emigration |
Feb 1939 |
Niederlande |
Flucht vor NS-Verfolgung |
Emigration |
nach Feb 1939 |
Belgien |
Emigration |
1941 |
Istanbul (Konstantinopel), Istanbul, Türkei |
Flucht vor NS-Verfolgung |
Occupation/Beruf |
von 1941 bis 1949 |
Istanbul (Konstantinopel), Istanbul, Türkei |
Experte an der Instanbuler Universität für den Aufbau der Bibliotheken |
Residence |
von 1941 bis 1954 |
Istanbul (Konstantinopel), Istanbul, Türkei |
Occupation/Beruf |
von 1949 bis 1954 |
Istanbul (Konstantinopel), Istanbul, Türkei |
Lehrstuhlinhaber für Bibliothekswissenschaften an der Istanbuler Universität |
Emigration |
1954 |
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland |
Remigration |
Residence |
von 1954 |
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland |
Lebenslauf |
Waletr Gottschalk wurde am 29. Januar 1891 in Aachen als Sohn von Benjamin Carl Gottschalk und Rosa Kahn geboren. Gottschalk studierte in Würzburg und Berlin Orientalistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte und wurde 1914 in Berlin promoviert. 1916 wurde er als Soldat eingezogen und verbrachte seinen Kriegsdienst im osmanischen Reich, in Syrien und Palästina. 1919 veröffentlichte er in Berlin sein Buch über das Gelübde nach älterere arabischer Auffassung.
Gottschalk trat als Bibliothekar in den Staatsdienst ein und baute an der Staatsbibliothek in Berlin die Orientalische Abteilung auf. 1929 veröffentlichte er den Katalog der orientalischen Sammlung der Staatsbibliothek.
1935 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft entlassen. 1938 wandte sich seine immer stärker dem Zionismus zuneigende Frau Wanda an Albert Einstein und bat um eine Intervention zugunsten ihres Gatten, um ihm eine Stelle an einer Universitätsbibliothek in Palästina oder den USA zu verschaffen. Im Februar 1939 fliehen Walter und Wanda Gottschalk in die Niederlande, später nach Belgien. Inzwischen lieg Gottschalk offenbar das Angebot vor, in die Türkei zu emigrieren. 1941 gehört Gottschalk zu jenen deutschen Intellektuellen, die im Rahmen einer stillen Übereinkunft zwischen der Türkei und dem Osmanischen Reich in die Türkei emigrieren, um die dortigen Modernisierungsbemühungen zu unterstützen. Für viele war dies zugleich die Rettung. Zugleich fand diese Auswanderung durchaus mit Billigung der nationalsozialistischen Behörden stattfand, die dafür mit Rohstoffen aus der neutralen Türkei rechnen durften.
Gottschalk wurde 1941 an der Istanbuler Universität als Experte für den Aufbau der Universitätsbibliotheken verpflichtet und erhielt 1949 einen Lehrstuhl für Bibliothekswissenschaften, den er bis zu seiner Emeritierung 1954 inne hatte. Danach kehrte Gottschalk nach Deutschland zurück und ließ sich in Frankfurt am Main nieder, wo er an dem zweibändigen Werk von Franz Böhm und Walter Dirks, Judentum, Schicksal,Wesen und Gegenwart, mitwirkte.
Walter Gottschalk starb im Jahre 1974.
Werke:
- W.G.: Das Gelübde nach älterer arabischer Auffassung, Berlin: Mayer & Müller, 1919
- W.G.: Preussische Staatsbibliothek. Katalog der Handbibliothek der orientalischen Abteilung. Preussische Staatsbibliothek, Leipzig: Harassowitz, 1929;
- W.G. (als Mitarbeiter von Franz Böhm und Walter Dirks): Judentum, Schicksal,Wesen und Gegenwart, Wiesbaden: F. Steiner, 1965
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Gestorben |
1974 |
Notizen |
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Personen-Kennung |
I29923 |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Dez 2016 |