Stefan (Stephan) Mautner
1877 - nach 1944 (> 67 Jahre)-
Name Stefan (Stephan) Mautner Geboren 12 Feb 1877 Wien, Wien, Österreich Geschlecht männlich Occupation/Beruf von 1901 persönlich haftender Gesellschafter, später Vizepräsident der Firma Isaac Mautner & Sohn Occupation/Beruf von 1912 Wien, Wien, Österreich Mitglied der Einkommensteuerschätzungskommission Occupation/Beruf von 1913 Wien, Wien, Österreich Mitglied des Schiedsgerichts der Warenbranche Occupation/Beruf von 1915 Vorstandsmitglieder der „Deutschen Textilwerke Mautner AG“ Occupation/Beruf von 1916 Geschäftsleitung der Pölser Papierfabrik und der Eisenwerke Sandau (Sandov) Occupation/Beruf von 1916 Wien, Wien, Österreich Vorstandsmitglied des Verbandes der österreichischen Baumwollspinner Occupation/Beruf von 1921 bis 1926 Wien, Wien, Österreich Präsidenten der Neuen Wiener Bankgesellschaft Emigration um 1938 Budapest, Budapest, Ungarn Flucht vor NS-Verfolgung Occupation/Beruf Unternehmer, Testilindustrieller Residence Wien, Wien, Österreich Lebenslauf Stefan Mautner wurde am 12. Februar 1877 als ältestes von vier Kindern des jüdischen Großindustriellen Isidor Mautner und dessen Ehefrau Jenny (geb. Neuman(n)) geboren. Er wurde von seinem Vater systematisch als Nachfolger in seinem Konzern aufgebaut. Als einziges der vier Kinder absolvierte Stefan eine vollständige schulische Ausbildung am Schottengymnasium in Wien. Nach der Matura im Jahr 1895 und dem einjährigen Wehrdienst besuchte er eine Webereischule und führte ein Betriebspraktikum in der mechanischen Weberei in Schumburg an der Desse durch, die der Firma Isaac Mautner & Sohn gehörte.
1898 wurde er vom Präsidenten der Handelskammer Reichenberg, zu deren Bezirk auch Schumburg gehörte, zum „commerzieller Berichterstatter“ für eine „kaufmännische Studienreise nach Ostasien“ berufen. Nach seiner Rückkehr heiratete er im April 1900 Elsa Eissler und bezog ein Haus im Wiener Cottageviertel. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Nach dem Tod seines Großvaters übernahm Stefan Mautner am 27. April 1901 dessen Position als persönlich haftender Gesellschafter der Firma Isaac Mautner & Sohn. Nachdem das Unternehmen 1905 von seinem Vater in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, stieg er bis 1916 zum Vizepräsidenten des Unternehmens auf. Auch in den zahlreichen anderen väterlichen Unternehmen übernahm Stephan Posten im Verwaltungsrat. In dem 1915 gegründeten Unternehmen „Deutsche Textilwerke Mautner AG“ bekleidete Stephan einen der drei Vorstandsposten, 1916 übernahm er gemeinsam mit seinem Vater die Geschäftsleitung der Pölser Papierfabrik und der Eisenwerke Sandau (Sandov). Daneben wurde Stephan Mautner 1912 Mitglied der Einkommensteuerschätzungskommission, 1913 Mitglied des Schiedsgerichts der Warenbranche und 1916 Vorstandsmitglied des Verbandes der österreichischen Baumwollspinner.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er 1921 zum Präsidenten der neu gegründeten Neuen Wiener Bankgesellschaft gewählt, deren Hauptaktionär Isidor Mautner war. Die Wiener Bankenkrise von 1924 brachte auch dieses Institut an den Rande des Bankrotts, die Geschäfte konnten nur dadurch fortgeführt werden, dass Isidor Mautner seinen Immobilienbesitz bei der Österreichischen Nationalbank verpfändete. Allerdings erwies sich diese Maßnahme als nur kurzfristig hilfreich, am 31. Oktober 1926 musste er die Auflösung der Bank beschließen, was maßgeblich zum Zusammenbruch des Firmenimperiums seines Vaters beitrug.
Nach dem Tod seines Vaters am 13. April 1930 trat er von all seinen Posten zurück und widmete seine Zeit fast ausschließlich seinen beiden großen Leidenschaften, der Jagd und der Malerei. Er verfügte über ein großes Jagdrevier mit einem Jagdhaus in Trattenbach am Wechsel und hatte in seiner Jugend eine fundierte künstlerische Ausbildung genossen, zuletzt bei dem renommierten Maler Hugo Charlemont.
Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 14. März 1938 wurde er durch die Enteignungsmaßnahmen der Nationalsozialisten seines gesamten Vermögens mitsamt seiner wertvollen Bildersammlung beraubt. Während seine Kinder in die USA emigrieren konnten, flüchtete er mit seiner Frau nach Ungarn. Beide wurden im Juli 1944 nach nicht ganz gesicherten Angaben von Budapest in das KZ Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Mautner (24.1.2016)Gestorben nach Jul 1944 KZ (Vernichtungslager) Auschwitz-Birkenau, Oswiecim, Polen Ursache: ermordet, Holocaust Personen-Kennung I25674 Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023
Vater Isidor Mautner, geb. 7 Okt 1852, Nachod, Tschechien , gest. 13 Apr 1930, Wien, Wien, Österreich (Alter 77 Jahre) Mutter Jenny Neumann, geb. 3 Mai 1856, Bratislava (Preßburg), Bratislavský kraj, Slowakei , gest. 8 Apr 1938, Wien, Wien, Österreich (Alter 81 Jahre) Verheiratet 16 Mrz 1876 Familien-Kennung F1882 Familienblatt
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