Name |
Dr. Erwin Oscar Brettauer |
Titel |
Dr. |
Geboren |
15 Feb 1884 |
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland |
Geschlecht |
männlich |
Education |
1909 |
München, Bayern, Deutschland |
Dissertation: Beiträge zur Kenntnis der radioaktiven Stoffe |
Residence |
um 1930 bis 1936 |
Melide, Ticino, Schweiz |
Occupation/Beruf |
bis 1933 |
Filmproduzent (Nero-Film, mit Seymour Nebenzahl) |
Event |
nach 1934 |
Melide, Ticino, Schweiz |
Heinrich Brüning hält sich im Haus vom Erwin Brettauer auf, und schreibt seine Memoiren. Brettauer verschafft ihm finanzielle Unterstützung bei dessen Versuchen, Rudolf Hilferding und Rudolf Breitscheid die Emigration in die USA zu ermöglichen. |
Event |
21 Okt 1936 |
New York City, New York, United States (USA) |
Ankunft mit dem Schiff Ile de France aus Le Havre. |
Event |
23 Nov 1936 |
Southampton, England, Großbritannien |
Einreise auf dem Schiff Normandie von New York kommend. |
Event |
22 Sep 1938 |
Quebec, Quebec, Canada (Kanada) |
Ankunft mit dem Schiff Empress of Britain von Southampton. |
Event |
28 Apr 1939 |
New York City, New York, United States (USA) |
Ankunft in New York mit dem SChiff Champlain aus Le Havre. |
Emigration |
vor 1941 |
United States (USA) |
Flucht vor NS-Verfolgung. |
Event |
2 Apr 1941 |
San Ysidro, California, United States (USA) |
Einreise aus Mexiko als Kontakt ist seine Schwester Helen Brettauer angegeben. |
Occupation/Beruf |
von 1942 |
Los Angeles, California, United States (USA) |
Filmproduzent (Angelus Pictures, gemeinsam mit Seymour Nebenzahl) |
Residence |
um 1946 |
7209 Hillside Ave., Los Angeles, California, United States (USA) |
Naturalization |
08 Feb 1946 |
Los Angeles, California, United States (USA) |
Naturalization |
8 Feb 1946 |
California, United States (USA) |
Event |
08 Jun 1951 |
New York City, New York, United States (USA) |
Von Paris aus geflogen mit der Trans World Airlines. |
Event |
22 Mai 1955 |
New York City, New York, United States (USA) |
Ankunft in New York mit der Swiss Air - Abflugort Zürich. |
Event |
03 Okt 1955 |
New York City, New York, United States (USA) |
Ankunft in New York mit der Swiss Air - Abflugort Zürich. |
Occupation/Beruf |
Schweiz |
Bankier |
Residence |
vor 1973 |
90210 Beverly Hills, Los Angeles, California, United States (USA) |
Lebenslauf |
Erwin Oscar Brettauer wurde am 15. Februar 1884 in Frankfurt am Main als Sohn des aus Hohenems stammenden Bankiers Ludwig Carl Brettauer und der Schriftstellerin Clothilde Brettauer, geb. Strakosch, geboren. Brettauer promoviert in München, und ist als Bankier tätig. Teils in Deutschland, teils in Melide am Luganer See lebend, steigt er ins Filmgeschäft ein und investiert in Seymour Nebenzahls "Nero-Film", die zahlreiche bedeutende Filme, zum Beispiel mit Georg Wilhelm Pabst, Fritz Lang und Robert Siodmak produziert, darunter die Verfilmung der "Dreigroschenoper" durch Pabst. Nach 1933 wird sein Haus in Melide zur Anlaufstelle von deutschen Emigranten, nicht zuletzt von Heinrich Brüning. Der ehemalige deutsche sozialdemokratische Kanzler schreibt in Melide seine Memoiren. Brettauer stellt ihm auch finanzielle Unterstützung für den, schließlich scheiternden, Versuch bereit, Rudolf Hilferding und Rudolf Breitscheid die Emigration in die USA zu ermöglichen.
Erwin Brettauer zieht Mitte der 1930er Jahre nach Paris und reist mehrfach in die USA, wohin er schließlich 1939 emigriert. 1942 gründet er mit Nebenzahl die "Angelus-Film" in Hollywood. Zu den in dieser Zeit produzierten Filmen gehört auch Douglas Sirks "Hitler's Madman", einer der ersten "Anti-Nazi"-Filme Hollywoods, der die Auslöschung des tschechischen Dorfes Lidice nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich thematisiert.
1944 heiratet er die Schauspielerin Lore Mosheim, gemeinsam haben sie zwei Töchter, Margo (geboren 1947) und Karin Helene (geb. 1950).
Nach 1945 verbringen Erwin Brettauer und sein Frau wieder viel Zeit in Melide am Luganer See. Seine Aktivitäten im Filmgeschäft gehen zurück. 1950 produziert er noch mit der dafür gegründeten "Leo-Film" Douglas Sirks "The First Legion".
Erwin Brettauer stirbt am 28. März 1973 in Los Angeles.
Archive:
Nachlass Heinrich Brüning, Harvard University Archives |
Gestorben |
28 Mrz 1973 |
Los Angeles, California, United States (USA) |
Notizen |
- Quellen:
Original-Datenbank
IFZ Uni Innsbruck "pmaske"
FTH
Ancestry.de, Grenzübergänge: Von Kanada in die USA, 1895-1954;
Thomas A. Knapp: Heinrich Brüning im Exil, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 22 (1974), Heft 1, S. 101;
Rudolf Morsey: Zur Entstehung, Authentizität und Kritik von Brünings "Memoiren 1918-1934", Vorträge G 202, Westdeutscher Verlag, 1975;
Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben..." Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden. 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Acabus Verlag, Hamburg 2011, S. 566;
Jan-Christopher Horak: Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration mach 1933, Münster 1984;
Jan-Christopher Horak: Anti-Nazi-Filme der deutschsprachigen Emigration von Hollywood 1939-1945, Münster 1984
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Personen-Kennung |
I2062 |
Zuletzt bearbeitet am |
10 Nov 2016 |