Dr. med. Eugen Steinach

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Name Dr. med. Eugen Steinach Titel Dr. med. Geboren 27 Jan 1861 Hohenems, Vorarlberg, Österreich Geschlecht männlich Residence bis 1863 Schweizerstraße 9 (eh. Israelitengasse 51/Brunnerstraße 11), Hohenems, Vorarlberg, Österreich Residence von 1863 bis 1879 Schweizerstraße 35 (eh. Steinachstraße 1, Elkanhaus), Hohenems, Vorarlberg, Österreich Education vor 1879 Feldkirch, Vorarlberg, Österreich Matura am Gymnasium Education 1879 Geneve (Genf), Genf, Schweiz Studium der Chemie und Zoologie Education von 1880 Wien, Wien, Österreich Studium der Medizin Education 1886 Innsbruck, Tirol, Österreich Promotion Occupation/Beruf von 1886 bis 1888 Innsbruck, Tirol, Österreich Assistent am Physiologischen Institut Emigration 1888 Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien Occupation/Beruf von 1888 Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien Assistent von Ewald Hering an der Deutschen Universität Education 1890 Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien Habilitation (Physiologie) Religion 7 Feb 1891 Konversion, getauft, evangelisch Occupation/Beruf von 1895 bis 1906 Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien außerordentlicher Professor (Deutsche Universität) Occupation/Beruf von 1906 bis 1912 Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien ordentlicher Professor (Deutsche Universität) Event 1909 Wien, Wien, Österreich Verleihung des Ignaz-Lieben-Preises der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften für seine Forschungen zur "Summation von Nervenreizen" Occupation/Beruf von 1912 Wien, Wien, Österreich Leiter einer Abteilung der Biologischen Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften Residence von 1912 bis 1938 Wien, Wien, Österreich Event 1918 Wien, Wien, Österreich Verleihung des Ignaz-Lieben-Preises der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften für seine Forschungen zur "Pubertätsdrüse von Säugetieren" Emigration 1938 Zürich, Zürich, Schweiz Flucht vor NS-Verfolgung Occupation/Beruf Arzt, Wissenschaftler, Hormonforscher Residence Sep 1938 Bahnhofstraße 89, Zürich, Schweiz Lebenslauf Eugen Steinach wurde am 22. Jänner 1861 in Hohenems geboren. Er stammte aus einer Hohenemser Ärztefamilie. Wie sein Vater Simon Steinach studierte er studierte Medizin, widmete sich dann aber der Hormonforschung.
Eugen Steinach studiert an den Universitäten Genf und Wien, wurde 1886 an der Universität Innsbruck promoviert und war mehrere Jahre Assistent von Ewald Hering an der Deutschen Universität in Prag. 1890 habilitierte er sich dort für Physiologie, wurde 1895 außerordentlicher Professor, 1907 ordentlicher Professor und richtete mit dem Laboratorium für allgemeine und vergleichende Physiologie die erste derartige Anstalt im deutschsprachigen Raum ein. 1912 ging er nach Wien und übernahm die Leitung einer Abteilung der Biologischen Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften. Seine bedeutendsten Arbeiten betrafen die Physiologie der kontraktilen Substanz, die Sinnes- und Nervenreizphysiologie und vor allem die Sexualphysiologie.
Ab 1923 sind ihm in Zusammenarbeit mit dem deutschen Pharmaunternehmen Schering wesentliche Vorarbeiten für das erste Hormonpräparat Progynon zu verdanken. Gemeinsam mit anderen Forschern gelang ihm bis 1935 die chemische Strukturanalyse der Sexualhormone als Basis zur Synthese, wodurch 1938 das erste synthetische Hormonpräparat hergestellt werden konnte. In den 1920-er Jahren entwickelte Eugen Steinach außerdem eine Verjüngungskur, die internationales Aufsehen erregte, sowie eine Operation zur "Heilung" von homosexuellen Männern. Beiden Therapien war jedoch kein langfristiger Erfolg gegönnt.
Eugen Steinach war Dr. h.c. der Universität Rostock, und Verfasser von über 60 Aufsätzen und Büchern, 1921–38 wurde er elfmal für den Nobelpreis vorgeschlagen. Steinach war der bekannteste Hormonforscher seiner Zeit, und seine Methoden wurden auch in der Veterinärmedizin erfolgreich angewendet. Karl Kraus erwähnte ihn mehrmals in der "Fackel" und er zählte zum Bekanntenkreis Arthur Schnitzlers. 1920 schrieb der Komponist und Musikdirektor Willy Kaufmann den Foxtrott "Steinach Rummel", der sich humoristisch auf Steinachs Verjüngungskur bezog. Sein 1923 im UFA-Filmpalast in Berlin uraufgeführter Film stellte seine endokrinologischen Forschungen einem breiten Publikum vor. Eugen Steinach war in jener Zeit auch häufig Ziel antisemitischer Angriffe und Karikaturen. Er beendete nach der Beschlagnahmung seiner Bibliothek und seiner Forschungsunterlagen durch die Nationalsozialisten im März 1938 seine wissenschaftliche Karriere. 1938 verblieb er nach einer Vortragsreise in der Schweiz, wo er nach dem Selbstmord seiner Frau Antonie im Exil lebte. Am 14. Mai 1944 starb er in Territet am Genfer See.Gestorben 14 Mai 1944 Territet, Waadt, Schweiz Notizen - Quellen:
Tänzer, 773;
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Steinach (Stand: 7.4.2013);
Geburtsmatriken Hohenems, Nr.: 1861/1;
A: {Tä773}; {FR}
B: {Mat-GB-Hoh}; {Tä773} - Quellen
Quellenangaben: FTH
Personen-Kennung I1480 Zuletzt bearbeitet am 4 Jul 2019
Vater Simon Steinach, geb. 07 Apr 1834, Hohenems, Vorarlberg, Österreich , gest. 06 Mai 1904, Wien, Wien, Österreich
(Alter 70 Jahre)
Mutter Flora Rosenthal, geb. 26 Nov 1838, Hohenems, Vorarlberg, Österreich , gest. 04 Dez 1909, Wien, Wien, Österreich
(Alter 71 Jahre)
Verheiratet 12 Mrz 1860 Familien-Kennung F602 Familienblatt
Familie Antonie Thumim, geb. 25 Jun 1867, Wroclaw (Breslau), Niederschlesien, Polen , gest. 12 Sep 1938, Zürich, Zürich, Schweiz
(Alter 71 Jahre)
Verheiratet 3 Apr 1915 Wien, Wien, Österreich Zuletzt bearbeitet am 10 Apr 2019 Familien-Kennung F7388 Familienblatt
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Fotos Eugen Steinach Karikatur
Eugen Steinach (rechts) in einer zeitgenössischen Karikatur in einer Ballspende der Concordia, zusammen mit Einstein und FreudEugen Steinach, um 1930
Eugen Steinach, um 1930Wohnhaus Löwengard (später Steinach)
Wohnhaus Löwengard (später Steinach)
Schweizer Straße 9, Hohenems,
Friedrich Böhringer, 2011
Dokumente Sheet Music: Steinach-Rummel Foxtrott
Sheet Music: Steinach-Rummel Foxtrott,
Text und Musik von Willy Kaufmann, 1920,
Musikhaus Hüni, Zürich-Leipzig
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